Wir haben mit der queeren Community politische Forderungen entwickelt.

Illustration: Elke R. Steiner - steinercomix.de

  1. Haltung zeigen!

    Wir fordern politisch Verantwortliche auf, sich klar für demokratische Werte, gesellschaftliche Vielfalt und ein solidarisches Zusammenleben zu positionieren.

  2. Sichtbarkeit erhöhen!

    Vertreter:innen marginalisierter Menschen und Gruppen sollen in öffentlichen Ämtern, Institutionen, Einrichtungen und Vereinen repräsentiert sein.

  3. Vielfalt fördern!

    Damit das Engagement für Vielfalt durch nachhaltige Strukturen und stabile Bündnisse engagierter Akteur:innen getragen werden kann, fordern wir Menschen in politischen Verantwortungspositionen auf, sich für die Förderung von Vielfalt einzusetzen, Verwaltungshürden abzubauen und ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

  4. Strukturell fördern!

    Geeignete Schutzräume, vielfältige Beratungs- und Begegnungsorte, sowie Beratungsstellen für queere Menschen müssen gefestigt, ausgebaut und im Flächenland Brandenburg bedarfsorientiert geschaffen werden. Es braucht strukturelle Förderung.

  5. Aktionsplan 500.000 Euro!

    Der im Jahr 2016 beschlossene Aktionsplan Queeres Brandenburg soll bedarfsgerecht finanziell ausgestattet werden. 500.000 Euro sollen jährlich ab dem Jahr 2025 zur Verfügung stehen. Die Haushaltsmittel (224.000 Euro, Stand 2024) sind unzureichend.

  6. Fachkraft oder nicht - menschlich bleiben!

    Menschen, die aus ihren Herkunftsländern (z.B. wegen Krieg, Verfolgung, sozialer Not) fliehen, brauchen unsere Solidarität, unabhängig ihrer Abstammung, Nationalität, Sprache, des Geschlechts, der sexuellen Identität, sozialen Herkunft oder Stellung, einer Behinderung, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Überzeugung. In 70 Ländern der Welt ist Homosexualität illegal und steht unter Strafe. Die Todesstrafe droht in 12 Ländern. Menschen in politischen Verantwortungspositionen müssen dafür Sorge tragen, dass ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, um Geflüchteten ein Leben in Würde zu ermöglichen.

  7. Opfer schützen und unterstützen!

    Betroffene von Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Frauenfeindlichkeit, Homo- und Trans*feindlichkeit, Queerfeindlichkeit und Heterosexismus müssen geschützt und unterstützt werden. Sie müssen ernst genommen werden. Sie brauchen solidarische Unterstützung. Politisch Verantwortliche, sowie zuständige Akteur:innen in Verwaltungen, Behörden, Bildungseinrichtungen, Betrieben und an Ausbildungsorten müssen dafür Sorge tragen, dass mehr Bewusstsein, mehr Sensibilität und damit auch mehr Unterstützung für Betroffene geschaffen wird. Täter:innen müssen zur Verantwortung gezogen werden.

  8. Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt!

    Die Bildung zur Akzeptanz sexueller Vielfalt ist ein wesentlicher Baustein zur Prävention von physischer und psychischer Gewalt wie Mobbing aufgrund der sexuellen Identität. Zuständige Schulbehörden, Ministerien, sowie Schulleitungen müssen dafür Sorge tragen, dass queere Bildung an Schule kontinuierlich stattfindet. Projekte, wie z. B. „Bildung unterm Regenbogen“ sind ausreichend zu fördern, damit diese den Schulen auch weiterhin als Partner zur Verfügung stehen können. Darüber hinaus sind vielfältige Bildungsprojekte und Maßnahmen zu fördern, um das Ziel zu erreichen.

  9. Schüler:innen sind vielfältig!

    §4 Abs. 4 des Brandenburger Schulgesetzes muss Anwendung finden. Verantwortliche an Schulen sind Vorbild und wichtige Partner:innen bei der Umsetzung des rechtlichen Rahmens. Sie müssen ihrer Verantwortung nachkommen. „Keine Schülerin und kein Schüler darf wegen ... der sexuellen Identität ... benachteiligt werden.“

  10. Queere Menschen sollen in Würde alt werden können!

    Wir fordern die achtsame Begleitung, Betreuung und Pflege in diskriminierungsfreier Umgebung für queere Menschen. Ältere queere Menschen sind in politische Interessenvertretungen aktiv einzubinden.

  11. Diskriminierung erkennen - Sensibilität schaffen!

    Wir fordern Sensibilität für alle Diskriminierungsformen. Abwertungserfahrungen haben Folgen für Betroffene. Wir fordern die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Privilegien und Diskriminierung.